Selbstmordhandlungen Quelle statistisches Zentralamt Austria, MA 66 und MA70 | ||||
Jahr |
Selbstmorde |
Selbstmordversuche | ||
insgesamt |
davon weibl. |
insgesamt |
davon weibl. | |
1991 |
318 |
117 |
404 |
191 |
2001 |
268 |
110 |
415 |
208 |
2002 |
275 |
86 |
447 |
240 |
Art der Ausführung |
Selbstmorde |
Selbstmordversuche | ||
insgesamt |
weiblich |
insgesamt |
weiblich | |
Vergiftung mit flüssigen oder festen Stoffen |
43 |
17 |
185 |
129 |
Vergiftung mit Gasen, Dämpfen, Pestiziden |
4 |
1 |
7 |
2 |
Erhängen, Erdrosseln, Ersticken |
92 |
22 |
22 |
6 |
Ertränken |
11 |
5 |
5 |
4 |
Feuerwaffen und Explosivstoffe |
34 |
1 |
7 |
3 |
Schneidende und stechende Gegenstände |
7 |
3 |
120 |
56 |
Sturz aus der Höhe |
57 |
28 |
65 |
26 |
Überfahrenlassen |
12 |
3 |
23 |
10 |
Elektrischer Strom |
4 |
2 |
1 |
0 |
Sonstige Art und Weise |
11 |
4 |
12 |
4 |
Suizid eine Lösung – so empfinden es jedenfalls die Betroffenen
Selbstmordforen wuchern im www „wie Krebsgeschwüre“.
Gegen diese Entwicklung im Datennetz gibt es praktisch keine Handhabe. Anstiftung zum Selbstmord ist zwar strafbar, wird aber fast nicht verfolgt.
Die Beamten (nicht nur in Österreich) dürfen erst im Anlassfall ermitteln, also dann, wenn der Suizid (-versuch) schon passiert ist.
Juli 03 Ärzte der Linzer Kinderklinik schlagen Alarm: Die Kinder, welche sich absichtlich selbst verstümmeln, nimmt stark zu. Immer jüngere Kinder verletzen sich mit Rasierklingen oder mit Messern, um von den Eltern Aufmerksamkeit, Herz- zu Herzzuwendung (nicht zu verwechseln mit materiellen Zuwendungen) zu erhalten.
Ein Mangel des Gehirnbotenstoffes Serotonin könnte ebenfalls seinen Teil dazu beitragen für das autoaggressive Verhalten.
"Was mich immer wieder erschüttert ist die Tatsache, das Jugendliche sehr einsam sind. Betroffene sprechen in Familien sehr wenig - und offensichtlich zu wenig - miteinander. Viele Angehörige von Suidizidopfern haben auch das Zuhören nie gelernt oder verlernt."
"Manche schreiben, dass sie sich nicht geliebt fühlen und es nicht auffallen würde, wenn sie nicht mehr sein würden. Der Tod würde in Selbstmordforen als Ausweg hochstilisiert.
Die Gegenstrategie: "Es ist wichtig, eine Perspektive zu finden und Selbstvertrauen zu entwickeln," so Mikosz. Eltern würden den Allerweltsschmerz z.B. den Liebeskummer ihrer Kinder manchesmal zu wenig ernst nehmen. Die an den Tag gelegte "Coolness" würde oft glauben machen, die Kinder würden "alles alleine auf die Reihe bekommen".Zu selten hören Suidizidsehnsüchtige auch Sätze wie "Du bist mir wichtig!" Als Warnzeichen gelten kleine Wesensveränderungen, wie etwa zunehmender Rückzug, reduzierter Freundeskreis, sinkende Schulleistungen, grüblerisches Verhalten.
Geburtsgewicht und Alter der Mutter entscheidend
Stockholm (pte, 24. Sep 2004 13:15) - Wissenschafter des National Centre for Suicide Research and Prevention haben nachgewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Mensch Selbstmord begeht, teilweise bereits bei seiner Geburt festgelegt wird. Das schwedische Team analysierte die Daten von 700.000 Erwachsenen und stellte fest, dass ein geringes Geburtsgewicht und eine Mutter im Teenageralter eine Verdoppelung des Selbstmordrisikos bedeuteten. Für kleinere Babys wurde ebenfalls eine Erhöhung des Risikos festgestellt. Die Autoren erklärten, dass damit nachgewiesen sei, dass genetische Faktoren bei Selbstmorden eine wichtige Rolle spielten. Die Ergebnisse der Studie wurden in The Lancet http://www.thelancet.com veröffentlicht.
Das Team begleitete Erwachsene, die alle zwischen 1973 und 1980 geboren worden waren, und bewertete das Verhältnis von Selbstmorden und Selbstmordversuchen im Alter von zehn bis 26 Jahren. Als 1999 der Beobachtungszeitraum endete, betrug die allgemeine Selbstmordrate in Schweden rund 20 Fälle pro 100.000 Einwohner. Babys, die zwei Kilo oder weniger wogen, verübten später doppelt so häufig Selbstmord wie jene Kinder, die bei der Geburt zwischen 3,25 und 3,75 Kilo gewogen hatten. Kinder, deren Mütter unter 19 Jahre alt waren, verfügten ebenfalls über ein doppelt so hohes Risiko wie jene, deren Mütter zwischen 20 und 29 Jahre alt waren. Kinder mit einer Größe von 47 Zentimetern und weniger waren ebenfalls deutlich gefährdeter als jene zwischen 50 und 51 Zentimetern.
Das Selbstmordrisiko stieg auch bei Müttern ohne höhere Schulbildung oder mit wenigstens drei weiteren Kindern. Die leitende Wissenschafterin Danuta Wasserman erklärte, dass diese Studie keine definitive Antwort dafür liefern könne, warum Menschen Selbstmord begehen. Sie unterstreiche jedoch die Bedeutung von Faktoren, die vor der Geburt eine Rolle spielen oder mütterlich bedingt sind. "Ich gehe davon aus, dass genetische Faktoren und die Unwelteinflüsse eine Rolle spielen." Am wichtigsten sei jedoch, Mütter während der Schwangerschaft stärker zu unterstützen. Laut Studie spielen Faktoren wie Ernährung, Alkohol- und Drogenkonsum eine entscheidende Rolle bei Geburtsgewicht und -größe. Wasserman nimmt zusätzlich an, dass ein schlechter psychischer Zustand der Mutter einen Einfluss auf das Wachstum des Kindes hat. (Ende)
Beistand für Angehörige von Suizidopfern
6850 Dornbirn, Moosmahdstr. 4
Tel & Fax: 05572 26374
Hilfe für Hinterbliebene von Suizidopfern
6020 Innsbruck, Nageletal 14
Tel: 05212 273356
Mag. Regina Seibl
Lebensberatung – Trauerbegleitung
6020 Innsbruck, Ing. – Etzel – Str. 71
Tel: 0664 6518465
www.rrz.uni-hamburg.de/joh-th/TnS/s-grup.htm
Büchertipps und Links zu Angehörigen und Selbstbetroffenen: Suizid = Selbstmord = Suicide