(Auszug aus der Hauszeitung der Lahn-Dill-Kliniken "Klinik intern"  2/2004 S.7)

Kindergrabfeld wurde mit Segensgebet eingeweiht

Fehlgeborene Kinder sind Geschöpfe Gottes

von Gerd Werner

Mit einer Feierstunde auf dem Wetzlarer Neuen Friedhof wurde am 6.3.2004 das Grabfeld für nicht bestattungspflichtige Kinder mit einem Segensgebet von den beiden Seelsorgern des Klinikums, Pfarrerin Renate Wieczorek und Gemeindereferent Peter Hermann, eingeweiht.

Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Posaunenensemble der Musikschule Wetzlar umrahmt.

Stadtrat Peter Hauptvogel und Chefarzt Dr. Ulrich Winkler betonten in ihren Grußworten, wie wichtig es für die betroffenen Eltern ist, einen Ort zur Trauerbewältigung zu haben.

Ihr Dank gilt insbesondere Renate Wieczorek, die sich seht für dieses Kindergrabfeld eingesetzt und alle notwendigen Gespräche mit der Stadt Wetzlar, dem Klinikum und hier insbesondere mit der Pathologie sowie mit der Künstlerin Gabriele Schirner geführt hat.

Im Pathologischen Institut werden die Kinder bis zur Beerdigung einzeln aufbewahrt. Eine Einzelbeerdigung durch die Eltern ist möglich. Ansonsten werden die Kinder gemeinsam im neuen Grabfeld bestattet.

Die Grabstelle wird mit einer kleinen runden Platte mit Jahreszahl und einem Symbol für die Jahreszeit kenntlich gemacht. Die Kosten werden über Spenden finanziert. Dafür wurde beim Kirchenkreis Wetzlar ein Spendenkonto eingerichtet.

Das Kunstwerk von Gabriele Schirner heißt "Ummantelung".

Das Grabmal wächst aus dem Boden heraus und öffnet seine Form gleich einer Blume nach oben, dem Himmel entgegen. Da es sich auch nach vorne öffnet, bietet es sein Inneres als geborgenen Raum, in welchem sich der Besucher selbst oder aber auch das verstorbene Kind aufgehoben fühlen kann. Für den Erwachsenen entspricht der obere Teil der Plastik einer Umarmung. Sie schützt und schirmt ihn von dem ihn umgebenden Bereich ab. Dadurch entsteht Vertrauen sowie die Möglichkeit, das Außen loszulassen und in sich zu gehen. Für die Kinder bietet der untere Teil der Plastik eine Art geschlossenen Körper, der wie der Mutterleib das Kind in seiner Zartheit auch weiterhin schützt, aber auf Dauer nicht festhält, sondern nach oben freigibt.

Mit seinen Schwingen bedeckt er Dich.

Unter seinen Flügeln findest du Zuflucht.

So spricht der HERR über dich:

Ich reiße dich heraus und hülle dich in Licht.

(Aus Psalm 81)

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